Generationswechsel mit Altlasten in Dortmund

Grundstücke und Gebäude überdauern häufig mehrere Generationen. Meistens kann sich die Erbauergeneration nicht von den eigenen Bauten trennen, auch wenn diese vielleicht ihre Zeit lange überlebt haben. Manchmal ist außerdem die Sentimentalität vorhanden, Papa oder Opa haben den Schuppen mit eigenen Händen gebaut.

In diesem Fall war es eine Baracke, die mit Sicherheit schon zwei Generationen überlebt hat. Allerdings hat die letzte Generation ein „neues Dach“ verbaut. Hierbei handelte es sich um die klassische Berliner Welle. Die Berliner Welle ist für Nebengebäude eines der beliebtesten Dachbedeckungen gewesen. Aus heutiger Sicht hat sie nur einen Wermutstropfen, nämlich die Asbestbelastung. Die Faserzementplatten hat den großen Vorteil, dass sie sehr schnell und einfach zu verbauen war. Außerdem waren sie günstig und sehr langlebig.

1. Die Aufgabe

Unser Dortmunder Kunde wollte die alte Werkstatt bzw. die „Bastelstube für den Mann“ auf Vordermann bringen. Dazu musste als erstes das Asbestdach demontiert und entsorgt werden. Die erste Herausforderung hierbei jedoch ist, erst einmal eine Schneise durch den Dschungel im Hinterhof zu schlagen. Dann wurde die Standfestigkeit des Gebäudes überprüft. Weiterhin wurden die Transportwege gesichert und der Arbeitsablauf festgelegt.

2. Die Durchführung

Als erste Maßnahme haben wir die Transportwege so aufbereitet, dass wir mit unseren Elektroschubkarren den Transport durchführen konnten. Als Nächstes wurden die Wände mit Baustützen gesichert, dass man ohne Gefahr am Gebäude arbeiten konnte. Danach wurden die Asbestplatten vorsichtig vom Dachstuhl gelöst und in staubdichte Asbestsäcke verpackt. Dann erfolgte der Abtransport durch unseren Dschungelweg zu den Fahrzeugen. Asbest ist ein sogenannter gefährlicher Abfall. Dieser wird bei der Anlieferung gewogen und es wird ein Übernahmepreis erstellt. Dieser Übernahmeschein wird sofort an die Überwachungsbehörde elektronisch übermittelt. So kannst du jeden Zeitpunkt elektronisch überprüft werden, woher das Material kommt, wohin das Material geht und wo sich das Material zu diesem Zeitpunkt befindet. Dadurch wird sichergestellt, dass kein Material „verschwindet“ oder falsch entsorgt wird. Diese Übernahmescheine können nur von zertifizierten Betrieben erstellt werden. Dafür muss man akkreditiert sein und die entsprechende behördliche Software sowie die Authentifizierungsgerätschaften haben. Als Laie kann man sich das so vorstellen, wie eine Onlineüberweisung, bei der auch eine doppelte Identifizierung stattfindet. Dadurch kann genau der Ersteller, der Transporteur und der Entsorger identifiziert werden. Die Sicherheitsmaßnahmen gehen so weit, dass jeder Sachbearbeiter eine eigene Identifizierungskarte bekommt und auch nur er die benutzen kann.

3. Die Fertigstellung

Nach Fertigstellung unserer Arbeiten, sprich die Asbestsanierung und Das Abtragen des losen Mauerwerks ist unser Dortmunder Kunde ins Grübeln gekommen. Er wollte jetzt tief in sich gehen und überprüfen, ob eine Sanierung tatsächlich Sinn macht oder ob er außerdem noch die verbleibenden Wände abbrechen lässt. Natürlich werden wir in diesem Falle gerne auch den restlichen Abbruch vornehmen. Eins zumindest ist amtlich, die asbestbelastete Berliner Welle ist sicher auf dem Weg in die Endlagerung auf einer Deponie für gefährliche Abfälle.